Weltnotwerk e.V. Solidaritätsaktion der KAB

Weltnotwerk e.V. Solidaritätsaktion der KAB

Ein Stück Land, ein Dach über dem Kopf, Arbeit für ein würdiges Leben

KAB - solidarisch mit Menschen in Brasilien

Derzeit ist die Coronapandemie in unserem Land am Abklingen, die gesundheitliche und soziale Gefahr, die das Virus mit sich bringt, scheint uns nicht mehr so stark zu beschäftigen. Nicht so bei der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum Limburg. Denn diese ist sehr eng mit Brasilien verbunden. Die Partnerorganisation des christlichen Sozialverbandes dort, die Movimento de Trabalhadores Cristãos (MTC) berichtet regelmäßig von der desaströsten Situation im Land, die nicht nur gesundheitlicher Art ist.

 

Gesundheitliche und politische Katastrophe

Die Impfkampagne läuft in Brasilien nur schleppend an, die Zeit rennt davon. Das Leiden und Todesopfer steigen. Lieferungen von Impfdosen werden verweigert. Die Mehrheit der brasilianischen Bevölkerung leidet an Ernährungsunsicherheit: Die Politik des Landes versagt. „Wir haben die Zahl von 500 000 Toten überschritten, die durch das pandemische Virus getötet wurden. Wir haben den schwersten Moment erreicht.“. Das sagt Reginaldo Veloso, Priester aus Recife und Präses der MTC vor Ort. Veloso ist einer von vielen Engagierten der Bewegung, die leidenschaftlich an der Seite der Arbeiterinnen und Arbeiter, der arm Gemachten stehen. 

 

Christian Vollbrecht ist Vorsitzender des Arbeitskreises „Internationale Solidarität“ des KAB-Diözesanverbandes Limburg. „In 41 Jahren Partnerschaftsarbeit mit Brasilien haben wir so etwas wie die Coronapandemie nie erleben müssen“, sagt das überzeugte KAB-Mitglied. „Angefangen hat unsere Partnerschaft damals mit einem Besuch des Sekretärs der MTC Brasiliens in Frankfurt, als dieser bei einer Tagung der Weltbewegung Christlicher Arbeiter teilnahm, erinnert sich Vollbrecht  Seitdem ist diese Partnerschaft aufgeblüht und es haben schon viele beiderseitige Besuche von Delegationen stattgefunden. Freundschaften haben sich gebildet, eine Bereicherung für die wertvolle Arbeit der Bewegungen auf beiden Kontinenten.

Ein Stück Land, ein Dach über dem Kopf - Arbeit für ein würdiges Leben“        

Für den Zeitraum von jeweils vier Jahren findet bei der MTC in Brasilien eine Projektplanung statt. Terra – Teto – Trabalho – „Ein Stück Land, ein Dach über dem Kopf - Arbeit für ein würdiges Leben“ heißt das Leitwort, das noch bis Ende 2022 umgesetzt wird. „In Brasilien hat dieses Thema existenzielle Bedeutung, denn gerade angesichts Corona haben viele ihr Haus, ihr Land, ihre Lebensgrundlage verloren. Es ist ja nicht nur eine gesundheitliche Katastrophe“, so Christian Vollbrecht. „Hunger greift um sich und so haben wir eine Corona-Soforthilfe ins Leben gerufen“

Das Land besucht – Projekte kennen gelernt                                                                   

Durch die verlässliche gegenseitige Solidarität und die Unterstützung durch die KAB sind in den letzten Jahrzehnten mehrere Initiativen in Brasilien entstanden. Davon konnte sich eine fünfköpfige Delegation der KAB Limburg überzeugen, die im Mai 2019 die Regionen Nordost und Südost in Brasilien besuchen konnten. "In den Gesprächen haben wir immer wieder Ängste und Sorgen über die politische Zukunft gehört. Aber wir haben dennoch starke Hoffnung und Veränderungswillen gespürt", heißt es im Bericht.

Die Gastgeberinnen und Gastgeber zeigten ihnen zum Beispiel ein Karate-Projekt, das Pessôa José Silva in Dias d’Avila, Bahia initiiert hat: In diesem Schulsozialprojekt, das der überzeugte MTC’ler leitet, nehmen Schülerinnen und Schüler und auch ihre Eltern an Trainings und professionellen Wettkämpfen teil. „Dadurch haben Eltern und Kindern echte Erfolgserlebnisse, ihr Selbstbewusstsein wird gestärkt und sie lernen mehrere soziale Kompetenzen“. So konnten schon Viele von der „Drogenkarriere“ abgehalten und ihnen durch Schulbildung eine bessere Zukunft ermöglicht werden. Die Wahrscheinlichkeit für eine gute Arbeit wächst hierbei.

Oder das Recyclingprojekt ASMAC, an der die MTC beteiligt ist. Ein genossenschaftliches Modell in Contagem bei Salvador de Bahia. Hier steht eine große Halle zur Verfügung, Recyclingmaterialien werden von den Haushalten abgeholt. 13 ehemals obdachlose und

nun sozialversicherungs-pflichtig beschäftigte Mitarbeiter*innen sind hier beschäftigt, die Entlohnung beträgt fast das Doppelte wie der gesetzliche Mindestlohn. Dadurch wird die Mülltrennung und Wiederverwertung in diesem unter Vermüllung leidenden Land vorangebracht.

Weitere Initiativen dieser Partnerschaftsarbeit zwischen KAB und MTC sind Selbsthilfe durch Projekthilfe geben, Bildung ermöglichen, Arbeitnehmerrechte stärken, Politische Arbeit stärken, Initiativen der lokalen Sozialökonomie ausbauen, Zusammenkünfte und Verbandsarbeit ermöglichen

Professionelle Mittelverwendung ist gewährleistet                                                                    

Diese Partnerschaftsarbeit zwischen KAB und MTC sie ist eingegliedert in das Weltnotwerk – Solidaritätsaktion der KAB Deutschlands. Dadurch wird garantiert, dass eine professionelle solidarische Partnerschafts- und -Hilfsarbeit geleistet wird; das seit 1997 verliehene DZI-Spendensiegel sorgt dafür, dass die Spenden dort ankommen wo sie hingehören: Direkt bei den Menschen.

 

 

Foto: Martin Mohr, aufgenommen in Sete Lagoas/Bundesstaat Minas Gerais/Brasilien. Das Bild zeigt die KAB Delegation Diözesanverband Limburg im Gespräch mit der MTC-Equipe "Maria das Cores", Sete Lagoas Minas Gerais

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